Über 20 Jahre, lang, von 1978 – 1998 leitete Pfarrer Klaus Kreuser neben seiner pfarramtlichen Tätigkeit auch den evang. Kirchenchor der beiden Gemeinden Waldenbuch-Dettenhausen.
„Manchmal singt es in mir“, so begann Klaus Kreuser einst eine Predigt über das „Magificat“ – Marias Revolutionslied. In seinem Herzen sang es jede Menge, und so viele brachte er zum Singen. Als er 1978 in Waldenbuch Pfarrer wurde, war der Kirchenchor verwaist und so übernahm Klaus Kreuser auch die musikalische Leitung. Der Chor wuchs zu ungeahnter Größe und mit ihr die Bereitschaft zu intensivem Proben auch von bisher unerreichbaren Werken. Zwei Jahre hat man ausdauernd geübt, bis es zum ersten großen Konzert kam mit Bachs Weihnachtsoratorium am 3. Advent 1980: „Jauchzet frohlocket“, eine einzige vielstimmige Begeisterung! Von Anfang an stand Bachs Musik, seine Kantaten und Choräle neben manchem anderen im Zentrum seiner Chorarbeit für Konzerte und Gottesdienste. Das gemeinsame Singen war für Klaus Kreuser ohnehin wie ein Gottesdienst. Theologische Randbemerkungen begleiteten jede Chorprobe und manchmal war eine Probe wie ein halbe Predigt.
Ganz wichtig für die Gemeinschaft war das jährliche Chorwochenende im Oktober mit intensivem Proben und bunter Geselligkeit am Abend. Das geschah viele Jahre lang im Gemeindehaus Neubulach mit Übernachtung im dortigen Bundeswehrquartier „Haus Sonne“. In der Neubulacher Kirche hat der Chor anfangs auch so manchen Gottesdienst bestritten – z.B. den mit der oben erwähnten Predigt über das Magnificat. Dazu kam das gemeinsame Wandern, oft drei Tage lang vor oder nach dem Probenwochenende. Auch da waren die Sängerinnen und Sänger (z.T. plus Ehepartner) mit 25 – 30 km pro Tag ganz schön gefordert.
Klaus Kreuser übernahm zudem die Leitung des Kammermusikkreis Tübingen und konnte ihn für die Zusammenarbeit mit seinem Kirchenchor gewinnen. Fortan musste er die Instrumentalisten für die Konzerte nicht mehr unter alten Freunden zusammensuchen. Das Tübinger Orchester waren die neuen Freunde. Sie haben den Chor bis in die jüngste Vergangenheit gerne und treu begleitet.
Neben den Kantaten Bachs, dem Weihnachtsoratorium, der Johannes- und Markuspassion sowie dem Magnificat kamen in dieser Zeit Händels „Messias“, „Die Schöpfung“, die Paukenmesse und „Die sieben letzten Worte am Kreuz“ von Haydn auch Berlioz‘ „L’Enfance du Christ“ sowie andere romantische Werke teilweise mehrmals zur Aufführung.