DIE NÄCHSTEN KONZERTE

11. Mai 2025, 17 Uhr, Waldenbuch St. Veit
5. Benefizkonzert für den Förderkreis der Schönbuch-Kantorei:
J. S. Bach, Leipziger Orgelchoräle BWV 651-668 und BWV 769a
Thomas Schäfer-Winter, Orgel

Insgesamt 23 Orgelchoräle sind Teil eines großen handschriftlichen Sammelbandes mit Orgelmusik (heute in der Berliner Staatsbibliothek unter P 271 aufbewahrt), den Bach ab den 1730er Jahren anlegte und der ihn bis kurz vor seinem Tod beschäftigte. Er enthält im ersten Teil die sechs Orgeltriosonaten (BWV 525-530) und im zweiten umfangreiche Choralbearbeitungen, von denen achtzehn, als Leipziger Orgelchoräle (BWV 651-668) bekannt, größtenteils aus der Weimarer Zeit stammen und für die Sammelhandschrift mehr oder weniger tiefgreifend überarbeitet wurden, während die fünf Kanons über Vom Himmel hoch, da komm ich her (BWV 769a) erst in den letzten Lebensjahren Bachs entstanden und an vorletzter Stelle des Konvoluts stehen. Fast alle Stücke hat Bach selbst eingetragen, nur drei zeigen die Notenschrift anderer: Jesus Christus unser Heiland – alio modo, BWV 666, und Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist, BWV 667, stammen von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol, den letzten Choral Vor deinen Thron tret’ ich hiermit, BWV 668 dagegen, der im Erstdruck der Kunst der Fuge unter dem Titel Wenn wir in höchsten Nöten sein das Werk beschließt, soll Bach auf dem Sterbebett einem noch unbekannten Schreiber diktiert haben – er bricht im 26. Takt ab. Ob die Sammelhandschrift ein Gesamtkonzept – vergleichbar dem 3. Theil der Clavierübung – verfolgt, ist umstritten. Die formal und stilistisch sehr unterschiedlichen Stücke, die Bach bewußt in die Sammlung integrierte, zeigen jedoch eine Vielzahl von Beziehungen, die gegen eine nur lose Zusammenstellung sprechen.
Im Konzert am 11. Mai werden neben den häufiger aufgeführten 18 Chorälen auch die 5 Kanons über Vom Himmel hoch, da komm ich her in der Reihenfolge der Sammelhandschrift, die den zentralen Zeugnissen von Bachs Meisterschaft zuzurechnen ist, erklingen.


5. + 6. Juli 2025, 18 Uhr, Dettenhausen Johanneskirche (5.7.); Waldenbuch St. Veit (6.7.)
G. F. Händel, Messiah
Barockorchester, Solisten und Schönbuch-Kantorei

Dass Georg Friedrich Händel oder George Frideric Handel, wie er in England genannt wurde, bis heute zu den überragenden Gestalten der Musikgeschichte zählt, ist unstrittig. Er war ein Star unter den Komponisten des 18. Jahrhunderts, der mit seinen Opern und Oratorien Weltruhm erlangte. Sein Schaffen erstreckte sich auf nahezu alle musikalischen Genres seiner Zeit, umfasste 42 Opern und 25 Oratorien – darunter auch der Messias mit dem weltbekannten Halleluja neben Kirchenmusik für den englischen Hof, Kantaten und Werke für Orchester sowie Kammer- und Klaviermusik.
Die Schönbuch-Kantorei hat seit 1985 insgesamt fünfmal in Waldenbuch und Dettenhausen Händels Messias jeweils in den Wochen vor Weihnachten in der deutschen Übertragung aufgeführt. Im Juli 2025 erklingt das Werk an beiden Orten zusammen mit Solisten und einem Barockorchester zum ersten Mal mit dem englischen Originaltext.

Zugleich sind dies die letzten Konzerte mit dem derzeitigen Chorleiter, der nach fünfeinhalbjähriger Tätigkeit den Chor in jüngere Hände übergibt.