Volkhard Stepp hatte die Leitung des Chores von 1998 bis 2013 inne. Die Übernahme eines großen Erbes meisterte er mit Bravour. Ihm verdanken wir – neben vielen anderen Aufführungen – insbesondere die Aufführung des Requiem von Fauré, das ihm eine besondere Herzensangelegenheit war. Darüber hinaus blieb er uns immer treu verbunden – auch um eine kurzfristige Dirigentenvakanz zu überbrücken, wie beim Weihnachtskonzert 2019, das großen Anklang beim Publikum fand.
Er wurde 1945 am Ende der Kriegswirren bei Leipzig geboren und wuchs in einer Familie auf, in der Musik eine wichtige Rolle spielte. Von 1965 bis 1970 studierte er Musik (Hauptfach Violine) und Französisch für das Lehramt in Mainz mit kurzer Unterbrechung in Paris. Nach seiner Tätigkeit an der Deutschen Schule in Lissabon ließ er sich mit seiner Familie in Waldenbuch nieder. Als Pfarrer Klaus Kreuser ihm kurz vor seiner Pensionierung anbot, die Leitung des Kirchenchors zu übernehmen, war er gerne bereit, da ihm dies die Gelegenheit gab, sich in die Kirchengemeinde einzubringen. Von Anfang an war ihm klar, dass er die Verbindung mit dem Tübinger Kammermusikkreis, der für einen Unkostenbeitrag spielte, aufrechterhalten würde. Zum einen waren die Mitglieder sehr motiviert, zum anderen war es nur so möglich, weiterhin die großen Konzerte auf Spendenbasis zu finanzieren. In den folgenden Jahren (1998-2013) erweiterte er das Repertoire u.a. mit Palestrina, Vivaldi, Keiser, Mozart, Rossini, Herzogenberg, Saint-Saens und Fauré. Gleichzeitig entwickelte er den Austausch mit dem Choeur de Provins et du Montois der Partnerstadt in spe Waldenbuchs. In 19 Jahren kam es bisher zu 9 Begegnungen, wobei 2009 und 2019 jeweils 40- bzw. 50jährige Jubiläen gefeiert wurden. Der franz. Chor feierte sein Bestehen und wir die Vereinigung der Kirchenchöre Waldenbuch und Dettenhausen. 2012 knüpfte er über einen Freund Kontakte mit dem Bach-Chor von Barcelona, was zu einer wechselseitigen Begegnung mit der Aufführung von Reinhard Kaisers Markuspassion führte.