Am Sonntag, dem 8. Mai 2022 fand zweigeteilt um 16:00 Uhr und 18:30 Uhr in der Waldenbucher Stadtkirche St. Veit das dritte Benefizkonzert für den Förderkreis der Schönbuch-Kantorei statt. Nach den zwei ersten Benefizkonzerten mit Bachs „Kunst der Fuge“ und dem ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers widmete sich sich der Leiter der Schönbuch-Kantorei, Thomas Schäfer-Winter, dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach, 24 Präludien und Fugen durch alle Dur- und Molltonarten von C-Dur bis h-Moll aufsteigend, die 20 Jahre nach dem ersten Teil 1740/42 fertiggestellt wurden.
Unter den instrumentalen Kompositionen Bachs erlangten die beiden Teile des Wohltemperierten Klaviers die größte Berühmtheit und wurden schon zu seinen Lebzeiten als ein Kompendium seiner Kunst angesehen. Durch die Jahrhunderte hindurch waren Komponisten, Interpreten und Hörer fasziniert von der Größe des Werkes, die nicht allein auf der kunstvollen Kompositionstechnik beruht, sondern auch auf dem vielfältigen poetischen Gehalt der Stücke.
Mit dem Begriff „Clavier“, das alle damaligen Tasteninstrumente umfasste, ließ Bach die Wahl des Instruments für die Ausführung bewusst offen. Heute ist das Werk meist auf dem in der Barockzeit noch unbekannten modernen Klavier oder Flügel zu hören, seltener auf dem Cembalo und fast nie auf der Orgel. Als größter Orgelspieler seiner Zeit hat Bach in seinem kompositorischen Schaffen das Instrument reich bedacht und viele Orgeln des Spätbarocks entsprechen in idealer Weise den Anforderungen seiner komponierten Tastenmusik. So auch die 1760 erbaute Hausdörffer-Orgel in der Stadtkirche von Waldenbuch, das einzige erhaltene Instrument mit originaler Klangsubstanz des aus Sachsen stammenden Orgelbauers der Silbermann-Schule, welches sich für eine Interpretation des wohltemperierten Klaviers besonders gut eignet.
Die Spenden, die am Ausgang erbeten wurden, kamen dem Förderkreis der Schönbuch-Kantorei zugute.